18.01.: 5. Kneipensitzung der Fidele Zunftbrüder

Egal ob Ahl Müüs, Rudi Raabe, ne Kölsche Geldautomat, die live gesungenen eigenen Liedertexte oder die bauchtanzenden Senatsherren, diese 5. Kneipensitzung Selvs jemaat war einfach Spitze. Das Haus Schnackertz war auch dieses Mal wieder bis zum Bersten gefüllt mit bunt-kostümierten Jecken die den Beginn der Sitzung kaum erwarten konnten. Zum 5. Jubiläum gab es nicht nur einen eigenen Orden gesponsert von unserem Senator August Wegener, sondern auch ein eigens dafür kombiniertes Lied - von unserem Freund Dieter Blachmann - das von allen Mitwirkenden zu Beginn der Veranstaltung vorgetragen wurde.

Jürgen Oberbörsch, Präsident der Fidelen Zunftbrüder begrüßte die Narren im Saal auf’s Herzlichste und ließ die 5 Jahre ein wenig Revue passieren, denn es hätte keiner gedacht, „dass diese Sitzung, die zu den Wurzeln des kölsche Fasteleer zurückführt“, in Serie gehen würde. Er erklärte weiter, dass mittlerweile einige Darbietungen schon Ihren festen Platz im Programm hätten und dies für sich sprechen würde.

Die Ahl Müüs, die dann im Schottenrock zu den Tönen von Dudelsäcken, ihren Gedanken freien Lauf ließen begeisterten das Publikum genauso wie die Rede über das „Alter“ und das WM-Lied. Beim Müüscasting, bewarb sich, in Anlehnung an das Supertalent, u.a. Marie-Luise Nikuta (alias Senatspräsident Ingo Pohlkötter) gemeinsam mit Peter Brings (alias Michael Brungs, 1. Vorsitzender) oder auch Johannes Heesters (Dieter Blachmann) um den Sieg. Es ist unglaublich was da an tänzerischem Talent geboten wurde, der Saal tobte.

Fotos: Fidele Zunftbrüder

Wer die Musik der 20iger Jahre mochte kam bei Rudi Raabe und seinen Begleiterinnen auf seine Kosten. Besonders als Rudi den singenden Sopran durch Kneifen zu immer höheren Stimmlagen antrieb, lagen bei vielen im Saal die Lachmuskeln blank. Aber auch bei der Nummer „Narren suchen ein Zuhause“ wurden die Lachmuskeln mehr als strapaziert. Was Peter Esser (Vizesenatspräsident) als Schusterjunge und Michael Brungs (1. Vorsitzender) als Roter Funk an Gestik und Mimik zu bieten hatten, war schon einzigartig. Das Publikum honorierte dies mit tosendem Beifall.

Um sich zu entspannen, sang das Auditorium immer wieder mit Reinhard Müller (Schatzmeister) und Dieter Blachmann gemeinsam Kölsche Lieder. Ob im ¾ oder 4/4 Takt oder aber altbekannte Melodien mit neuem Kölschem Text die Zuschauer sangen und schunkelten kräftig mit.

Nach einer kurzen Raucherpause wurde es dann „Klassisch“. Die Oper Carmen wurde den staunenden Jecken als Handpuppenkonzert näher gebracht und erntete viel Beifall, genau wie der Kölsche Geldautomat namens „Mariechen“. Dieser Prototyp einer sprechenden Maschine, brachte den Nutzer mehr als zur Verzweiflung da er die gesprochenen Anweisungen ständig missverstand und zum Schluss sogar - anstatt Geld auszuspucken - die Karte des Kunden einzog.

Das Funkenbiwak in der Gestalt eines karnevalistischen Dschungelcamps verlangte von den „Funken“ schon einiges an Kondition und Können ab. Beim nachfolgenden Auftritt könnte man in Anlehnung an Loriot sagen „Ja wo laufen sie denn....die Pferde auf der Rennbahn. Hier wurde deutlich wer sich da nicht auskennt, erntet häufig Spott. Die Zuschauer fanden es Spitze und applaudierten kräftig.

Die Tanzgarde „Auwei“ die dieses Mal zu einem Lied von Heintje „Mutter die Schwalben haben ein Nest gebaut.... das Tanzbein schwang und den Text mit Bewegung nachspielte, riss das Publikum förmlich von den Stühlen. Die Herren mussten eine Zugabe geben und der ganze Saal übte sich in tänzerischer Gymnastik. Einfach ein herrliches Bild und die Jecken hatten so richtig ihren Spaß dabei.

Nassgeschwitzt freute man sich darauf wieder ruhig auf seinem Platz sitzen zu können und dem Karnevalsverein „Löstige Knalltüten von 1723 zuhören zu dürfen. Der Vorstand suchte verzweifelt Mitglieder für ein Dreigestirn und der einzige Kandidat war ausgerechnet ein Sachse, der versuchte Kölsch zu schwaade. Einfach herrlich, die Mimik und Gestik des Vorstandes gespielt von Conny Tossetti und Peter Esser (Vizepräsident des Senates) genauso wie der Vortrag des charmant auf Kölsch sächselnden neuen Mitgliedes (Markus Salzburg).

Der Besuch des Dreigestirns aus Zons war ein weiterer Höhepunkt dieses tollen Abends. Bruno Grimbach, Mitglied der Fidelen Zunftbrüder, der das Trifolium begleitete und vorstellte, meinte hier fühle ich mich wohl, „der Saal proppevoll und das bei gefühlten 80 Grad, wie in der Sauna“.

Die verhüllten Damen, die in Bauchtanzkostümen als nächstes die Bretter die die Welt bedeuten erklommen, entpuppten sich als Bauchtänzer aus dem Senat, die viel Haut zeigten und zur Freude des Publikums kräftig die Hüften schwangen.

Und dann kam was kommen musste, das Fetzigste was die Kneipensitzung zu bieten hat: Brungs. Sie rockten den Saal und für die Jecken gab es kein Halten mehr. Die Stimmung erreichte den Siedepunkt – es wurde gesungen, getanzt und geschunkelt und der Ruf nach Zugabe wurde immer wieder laut. Die Narren konnten gar nicht genug bekommen und das nach 6 Stunden Programm. Aber irgendwann muss auch der schönste Abend zu Ende gehen und man sagt, wat wor et widder schön.....

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