11.02.: 61. Sitzung des Blindenvereins Köln

Foto: Andreas Klein

Bereits zum 61. Mal fand am heutigen Nachmittag die Sitzung des "Blinden- und Sehbehindertenverein Köln e. V." (BSVK) im Ostermann-Saal der Sartory-Betriebe statt. Der 1909 gegründete Verein versteht sich als Selbsthilfeorganisation im Sinne des Sozial- und Behinderten-Gleichstellungsrechts und bietet neben Beratungs- und Vermittlungstätigkeiten auch sportlich und gesellschaftliche Aktivitäten an, die auf blinde Mensch zugeschnitten sind.

Eine dieser gesellschaftlichen Aktivitäten ist die jährliche Karnevalssitzung. Der Besuch der Veranstaltung ist für die Vereinsmitglieder kostenfrei, weil die mitwirkenden Künstler auf ihr Honorar verzichten. Doch nicht nur die Mitglieder des Kölner Vereins besuchen die Veranstaltung, die Organisatoren laden auch Blinden- und Sehbehindertenvereine aus der näheren Umgebung zur Karnevalssitzung nach Köln ein. Die Künstlervereinigung "Muuzemändelcher e. V." richtet nun im 61ten Jahr in Folge gemeinsam mit dem BSVK die Sitzung aus.

Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach und Muuze-Baas Dagmar Eichberg-Weber führten durch den Nachmittag. Das Homburg-Trio eröffnete den Nachmittag mit altbekannten und neuen kölschen Leedcher. Die drei Sänger setzen mit ihrem Repertoire die Tradition der kölschen Krätzjessänger fort und lassen so u. a. das Liedgut des Eilemann-Trios weiterleben. Eine der wenigen politisch-humoristischen Reden im Kölner Karneval bot dann Renate Baum als "De Putzfrau vum Rothuus". In breitestem Kölner Dialekt erzählt die Putzfrau von ihren Einsichten in das politische Leben, nicht nur in Köln. Die bekannte Kölner Band "Paveier", die im letzten Jahr ihr 30jähriges Bühnenjubiläum feierte, riss den Saal mit ihren bekannten Hits mit. Hedwig Sieberichs als "Engel Hettwich", der "Jumbo unter den Engeln", wie sie sich selbst bezeichnet, brachte den Saal mit ihren Gags zum Lachen.

Nach der Pause begeisterte die Brass and Marching Band QUERBEAT die sehbehinderten Gäste mit ihrem tollen Sound. Der Besuch des Kölner Dreigestirn, der mit freundlicher Unterstützung des Festkomitee Kölner Karneval seit ein paar Jahren schon stattfindet, gehört für die Jecken zum Highlight der Veranstaltung. Höhepunkt ist hierbei, wenn die drei Tollitäten in den Saal gehen und den blinden und sehbehinderten Menschen die Möglichkeit bieten, die Ornate der Narrenherrscher zu ertasten. Hiernach sorgte der größte und erfolgreichste kirchliche Jungedchor Deutschlands, der Jugendchor St. Stephan, musikalisch für Stimmung im Saal. Der Chor, der bereits mehrfach erfolgreich mit der deutschen Band "Unheilig" zusammen gearbeitet hat, riss das Publikum mit. Das Trio "Drei Söck" um Obersocke Detlef Lauenstein sorgte für musikalische Unterhaltung. Das Trompeterkorps "Eefelkank" aus Eschweiler begeisterte mit traditioneller Karnevalsmusik im Big Band Sound. Thomas Cüpper als "Et Klimpermännche" brachte mit seinen Ostermann-Interpretationen den Saal zum Mitsingen. Das Tanzcorps "Große Greesberger" und die Kölner Ratsbläser komplettierten das Programm, welches erst am frühen Abend zu Ende ging.

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