07.11.: Der 11.11. wirft seine Schatten voraus

Fotos: "Schosch" Jäckel

Beim Startschuß für den diesjährige und leider etwas kürzere Session 2013, haben die meisten Berufstätigen die Möglichkeit mit dabei zu sein, denn der Sessionsauftakt 2012 fällt äußerst günstig auf einen Sonntag. So werden mit Sicherheit nicht nur viele Jecken zu Hause an den Fernsehern sitzen und die Übertragung im WDR in der Zeit von 10.30 bis 16.00 Uhr live miterleben. Auch die Kölner Altstadt rund um Heumarkt, Alter Markt und Gürzenichvorplatz dürfte aus den Nähten platzen. Insgesamt rechnet die Willi Ostermann Gesellschaft, die heute die Medien über ihren 43. Sessionsauftakt informierte, mit Besucherzahlen wie in den Vorjahren, wobei von den zwischen 60.000 bis 70.000 an durchfließenden Personen vielleicht noch ein wenig mehr Narren zu erwarten sind. Hiervon allein rund 10.000 auf der eigentlichen Showbühne Heumarkt, so wie 6.000 die auf dem Alter Markt erwartet werden. Zudem gibt es wie seit Jahren wieder den VIP-Bereich für rund 800 Personen, für den die Karten nicht verkauft, sondern für eine Spende überreicht werden.

Im Vordergrund der Pressekonferenz, zu der Cornelia Klinger als Pressesprecherin geladen hatte, standen Zahlen, Daten, Fakten, die in vielen Bereichen von Jahr zu Jahr unverändert bleiben, aber auch jene die durch gestiegene Anforderungen von amtlichen Stellen Veränderungen wie Einschränkungen mit sich bringen. So erklärte Ralf Schlegelmilch, der seit Frühsommer das Erbe als Präsident von Peter Schmitz-Hellwing angetreten hat, daß sechs Sitzungen zusammen mit Ordnungsamt Köln, Polizei, Feuerwehr, Bauamt, KVB, Malteser Hilfsdienst und weiteren bei der Großveranstaltung zuständigen Stellen und der Willi Ostermann Gesellschaft stattgefunden haben. „Dass Sicherheitskonzept des nordrhein-westfälischen Innenministeriums umfaßt allein für die wenigen Stunden, bei dem die Jecken in die „fünfte Jahreszeit“ rein feiern, 60 Seiten“, so Ralf Schlegelmilch „und ist gegenüber dem bisherigen Manuskript um elf Seiten gewachsen.“

So kann der gesamte Bereich von den involvierten Stellen innerhalb von Sekunden komplett dicht gemacht werden, da über die Leitstelle im Kölner Rathaus via Terranetz die Funkverbindung mit allen Verantwortlichen gehalten wird. Bedingt durch immer wieder auftretenden Netzüberlastungen der Mobilfunknetzte, haben die Ostermänner zum wiederholten Male in einem Container eine Telefonleitung zur Verfügung, die über einen Festnetzanschluß die Erreichbarkeit des Stabes möglich macht. Hinzu muß der Veranstalter jederzeit Moderationstexte für Notfälle im Bühnenbereich bereit halten. Platz und Veranstaltungsgebiet werden nicht nur von amtlichen Sicherheitskräften (Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt) stark kontrolliert, sondern auch von 200 Ordnern eines Sicherheitsunternehmens, das primär die Zugänge an den Einlaßstellen, dem VIP- und Künstlerbereich, Backstage, wie auch an 600 Meter Drängelgittern und Wellenbrechern ab 6.30 Uhr über den gesamten Verlauf der Veranstaltung im Auge hat. Hinzu kommen noch 1.100 Meter Bauzaun, die zudem neben Sicherheit auch einen gewissen Sichtschutz bieten, da die Zäune mit Planen kaschiert sind.

Für Notfälle konnte die Willi Ostermann Gesellschaft, die die gesamten Kosten alleine trägt (eine Refinanzierung ist nur durch die Sponsoren möglich, zu denen unter anderem die Gilden Brauerei wie auch Deiters gehören), da der Karnevalsauftakt auf dem Heumarkt finanziell nicht durch öffentliche Mittel unterstützt wird, durch den Malteser Hilfsdienste der gegenüber dem Vorjahr statt 76 Sanitätern und Ärzten diesjährig 90 Personen sowie ausreichend Zelte und Fahrzeuge zur Verfügung stellt. In dieses über Jahre bewährte Konzept fällt auch das Verbot Bollerwagen, Einkaufswagen, Trittleitern und ähnliches mit in den Bereich zu bringen, um Stolperfallen zu vermeiden.

Gleiches gilt für mitgebrachte Getränke, die in Glasflaschen mitgeführt werden und an den 20 von Ordnungsamt, Security und Verkehrsüberwachung eingerichteten Stellen abzugeben sind. Unbepfandet bleiben aus diesen Gründen auch in diesem Jahr wieder die Getränkebecher, die an den 18 Getränke- und Imbißständen ausgegeben werden. „Hier werden wir ausschließlich Kölsch, Wasser, Limo und Cola ausschenken, daß zum Preis von € 3,00 je 0,3 Liter sowie Speisen verkauft wird. Das Ordnungsamt hat auch hier aus der Bewährung heraus wieder ein Glasverbot erlassen, worüber wir als Veranstalter sehr glücklich sind, so Dr. Jan Haenzel als neuer 1. Vorsitzender, der wie auch Literat Elmar Sommer, neben Cornelia Klinger und Ralf Schlegelmilch über Vorbereitungen und Durchführung des diesjährigen Karnevalsauftaktes unter dem Motto „Fastelovend im Blot, he un am Zuckerhot“ informierten.

Betreffend des Verkehrskonzeptes und der hiermit verbundenen Straßensperrungen, die temporär oder vollzeitlich greifen wird Deutzer Brücke ab zirka 9.30 nur noch für Einsatzfahrzeuge befahrbar sein. Jecke die mit den U-Bahnen der Kölner Verkehrsbetriebe an- und abreisen, müssen sich erstmals darauf einstellen, daß wegen des übermäßigen Andrangs das Ein- und Aussteigen zeitweise nur noch an den Haltestellen Neumarkt und Deutzer Freiheit möglich sind.

Damit die Kölner Altstadt nach dem 11. im 11. wieder blitzblank wird, stellen die AWB Köln ab 19.00 Uhr fast ihren kompletten Fuhrpark zur Verfügungen, die innerhalb weniger Stunden Straßen und Plätze von dem Unrat befreien, den die Karnevalstouristen vor der fahrbaren Multifunktionsbühne mit den Maßen von (B x H x T) 15,0 x 9,0 x 7,0 Metern hinterlassen werden. Aber auch andere Hinterlassenschaften können an diesem Tag ruhig entsorgt werden, denn in ihrer Planung für den einen Tag, hat die Willi Ostermann Gesellschaft auch bei den Toiletten nachgebessert, so sind neun WC-Container, 45 Toilettenhäuschen wie auch acht Urinrinnen rund um Alter Markt, Heumarkt und Gürzenichvorplatz verteilt.

Last not but least, hat die Willi Ostermann Gesellschaft selbst ans Wetter für kommenden Sonntag gedacht und bei Petrus närrische Temperaturen von 11° Celsius ohne Regen bestellt, wie Ralf Schlegelmilch schmunzelnd auf die Frage eines Journalisten konterte.

(Text: Hans-Georg "Schosch" Jäckel, TypischKölsch.de)

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